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Verletzungsguide Mittelfußbruch/ Ermüdungsbruch im Mittelfuß 

Lang lang ist’s her & es hat auch nichts mit meiner aktuellen Gesundheit zu tun, aber wem langweilig ist … der kann ja etwas Sinnvolles tun. 

So gibt es also einen neuen Verletzungsguide. Dieses Mal: Verletzungen im Zusammenhang mit dem Mittelfuß. Auch sehr unschön! 

Wer mich länger kennt merkt also, mit Sehen-, Bändern- und Knochen-Verletzungen kenne ich mich leider aus. Aber das ist wohl ein anderes Thema. Die Verletzung meines Mittelfußes liegt glücklicherweise schon viele Jahre zurück. Ich hoffe also das ich noch alles zusammen bekomme, denn im Alter vergisst man schließlich 🙂 

Jetzt ein wenig ernsthafter und zurück zum Mittelfuß: wer einen Bruch des Mittelfußes oder vielleicht auch „nur“ ein Ödem hat/hatte, dem helfen eventuell ein paar Ratschläge meinerseits. 

Aber denkt daran; hier ist kein Fachpersonal am Werk! Alle hier vorgetragenen Infos sind meiner Erfahrung entsprungen und wie ich es gemacht habe. Falls ihr eine Frage habt: euer Arzt des Vertrauens ist da Ansprechpartner Nr. 1 !!! 

Die Verletzung / Symptome 

Klar, bei einem Mittelfußbruch ist Knochen im Mittelfuß gebrochen. Meist bricht ein Mittelfuß durch direkte Gewalteinwirkung z.B. durch einen Sturz oder falschen Tritt. Aber auch ein Sprung kann zu einem Bruch führen. Oft ist dann der 5. Mittelfuß (außen,kleiner Zeh) kaputt. 

Bei Sportlern ist dies seltener der Fall, hier sprechen wir meist von einem Ermüdungsbruch. Ermüdungsbrüche sind Brüche/Anbrüche die durch Überbelastung im Laufe der Zeit entstehen. Ein schleichender Prozess, denn oft kann die Muskulatur erste Anzeichen durch erhöhten Muskeltonus überdecken/ zusammenhalten. 

Erkennbar ist ein Ermüdungsbruch oft durch eine Schwellung an der betroffenen Stelle, manchmal entsteht ebenfalls einen Bluterguss im betreffenden Bereich. Zudem treten immer häufiger Belastungsschmerzen auf; Abrollen tut weh/ ist nicht mehr möglich. Ganz doof wird es, wenn die Schmerzen in Ruhe/ohne große Belastung des Fußes ebenfalls auftreten. Ist dies der Fall fangen wir an Schonhaltungen einzunehmen, was wiederum nicht gut für die Anatomie des Körpers ist und zu weiteren Schiefstellungen/ Verletzungen führen kann. 

Sofortmaßnahmen 

Wie bei jeder Verletzung ist die erste Sofortmaßnahme Ruhe!!! Falls erste Beschwerden beim Training auftreten sollte dieses beendet werden und der Heimweg angetreten werden. Dann muss der Fuß so ruhig wie möglich gestellt werden und unnötiges Stehen/ Gehen vermieden werden. Ebenso sind entzündungshemmende Medikamente sinnvoll, um die Heilung zu beschleunigen. 

Auch Fehlstellungen des Fußes bzw anderer Körperteile können zu Schmerzen im Fuß führen. Falls die Möglichkeit besteht einen Physiotherapeuten aufzusuchen wäre dies eine erste Maßnahme. Stellt sich heraus, dass der Fuß keine Fehlstellung aufweist und auch Sehnen und Bänder in Ordnung sind, sollte eine Arzt/ Orthopäde aufgesucht werden. 

Dieser kann den Fuß röntgen bzw. ein MRT in die Wege leiten, sowie die richtige Diagnose stellen 🙂 

Falls zufällig ein Zink-Leim-Verband im Haus rumliegt; auch eine gute Möglichkeit. Ein Zink-Leim-Verband hat ebenfalls entzündungshemmende Eigenschaften und kann die Entzündung/ Schwellung im betroffenen Bereich reduzieren. 

Erkennung 

Zunächst ist das Röntgenbild die schnellste Möglichkeit eine erste Diagnose zu stellen. Ist der Kochen tatsächlich in zwei oder mehrere Teile gebrochen ist dies auf einem Röntgenbild zu sehen. 

Falls dies nicht der Fall sein sollte steht einem MRT nichts im Wege. Ein MRT ist vor allem bei einem Ermüdungsbruch bzw. Ödem gut, da es die entzündlichen Veränderungen im Knochen zeigt, welche durch die Überlastung entstanden sind und die im Röntgenbild meist noch nicht sichtbar werden. 

Ursachen 

Eine Mögliche Ursache ist definitiv eine Überbelastung durch zu schnell gesteigerte Trainingsbelastung beim Laufen oder häufiges und langes Gehen, insbesondere wenn dies vorher nicht zum Alltag gehörte. Aber auch zu viel Radfahren oder falsche Freizeit-/Lauf-Schuhe können zu einem Ermüdungsbruch führen. Senk- und Spreizfüße können ebenfalls eine Überlastung der Mittelfußknochen hervorrufen. Ebenso eine Instabilität des Mittelfußes oder wie gesagt Fehlstellungen. Weiterhin können auch Osteoporose, Stoffwechselstörungen oder Mangelernährung zu Brüchen führen. 

In den meisten Fällen ist ein Ermüdungsbruch aber ein schleichender Prozess.

Therapie 

Die Therapie zielt zunächst darauf ab, kurzfristig die Schmerzen zu verbessern. Entlastung, Schonung und Ruhe stehen hierbei an erster Stelle. Meist bekommt man zunächst Krücken und, wenn möglich, einen coolen Schuh. Theoretisch geht auch ein Gips. Mein Bruch lag so, dass ich auf einen Schuh verzichten konnte und eine Carbon-Sohle bekommen habe. Diese war so steif, sodass ein Abrollen unmöglich war ich aber meine eigenen Schuhe anziehen konnte. Somit wurde eine Fehlstellung der Hüfte vermieden. Am Anfang hatte aber auch ich ein paar tolle Krücken (Ironie). 

Dann sollte natürlich versucht werden die Ursache durch Therapie zu bekämpfen. Heißt Physio, die richtigen Medikamente, Fehlstellungen erkennen, behandeln & durch Übungen verbessern. Oft also Kräftigung und gezieltes Training der Muskulatur, eventuell auch eine Anpassung des Schuhwerks. Bei mir hießt das viel Rumpf- und Fußstabilität trainieren:(

Ebenfalls kann lockeres Alternativtraining (zB Aquajogging) die Heilung beschleunigen. Ganz lockeres Training kann den Stoffwechsel anregen & Wasser besser der Wasser-Druck hilft im Heilungsprozess. 

Wiedereinstieg 

Der Wiedereinstieg ins Training insbesondere ins Lauftraining sollte langsam erfolgen. Athletik bzw Krafttraining des Oberkörpers kann natürlich auch in der akuten Phase stattfinden. Druck auf den Fuß sollte einfach vermeiden werden. 

Grundsätzlich sollte der Wiedereinstig mit dem Arzt, Physiotherapeuten und Trainer besprochen werden. Ich durfte mit einem festen Tape und einer Orthese schnell wieder Schwimmen. Natürlich nur Arme und mit eher bescheidenen Rollwenden, aber immerhin. Falls ihr einen Schmerz oder Druck spürt …. gebt euch einfach paar Tage mehr Pause, schwer aber es hilft! 

Radfahren konnte ich schnell wieder. Ich habe mich aber dazu entschieden keinen Klickpedalen anzuziehen. Ausklicken ging nämlich nicht und auch passte die Carbonsohle nicht in den Radschuh. Also fuhr ich mit Laufschuhen und zusätzlich noch starkem/festem Tape ein bisschen Rad. 

Eine Woche auf Schwimmen und Radfahren zu verzichten mag hart sein, hilft dem Heilungsprozess aber ungemein. Insgesamt hatte ich zwei Wochen meine Krücken, sodass ich auch hier echt vorsichtig beim „Training“ unterwegs war. Nach den zwei Wochen Krücken habe ich langsam das Schwimmen und Radfahren gesteigert. Gehen bzw Stehen habe ich weiterhin versucht sehr zu reduzieren, da ich immer noch einen Druck/ leichten Schmerz im Fuß gespürt hatte (hat ca. 3 Wochen bei mir gedauert). Es geht hier also vor allem darum auf den Körper zu hören und einfach vorsichtig zu sein. 

In Woche drei ging es bei mir mit Aquajogging weiter. Nach 4 Wochen hatte ich das Gefühl das ich relativ gut rumstehen kann und auch das Gehen mit der Carbon-Sohle war nicht cool aber soweit ganz okay. Also fing ich ein wenig auf dem Crosstrainer an. Anstatt der Carbon-Sohle hatte ich hier ein festes Tape, sodass der Fußknochen fest war ich aber ein wenig mehr Freiheit in der Bewegung hatte. Nach dem Training war ich weiterhin schön brav nur mit Carbon-Sohle unterwegs. Die Einheiten auf dem Crosstrainer wechselten sich aber mit den Aquajogging-Einheiten ab.

So ging es die nächsten 4 Wochen weiter. Bis Woche 8 fing ich an, im Stehen und beim Radfahren, die Carbon-Sohle immer mehr wegzulassen. Getaped war der Fuß aber immer und auch beim Gehen hatte ich weiterhin meine Carbon-Sohle als treusten Wegbegleiter dabei. 

Nach 8 Wochen hatte ich mein Kontroll MRT. Der Fuß war relativ gut abgeheilt aber nicht perfekt. Ohne. Carbon-Sohle aber mit Tape durfte ich immer mehr Bewegung ergänzen. Also wanderte ich ein wenig durch den Saarbrücker Wald. Wenn der Fuß anfing sich bemerkbar zu machen hörte ich auf. Auch legte ich immer einen Tag Pause dazwischen ein. 

Nach gut 12 Wochen fühlte es sich soweit alles ganz gut an, sodass ich mit dem vorsichtigen Laufeinstieg begann. Wie immer nach Gefühl und ähnlich wie mein den anderen Verletzungen beschrieben. Schaut also da rein für eine grobe Inspiration. LINK

Wichtig beim Einstieg: immer schön die Übungen machen (bei mir vor allem Fußstabi) und immer 1-2 Tage Pause dazwischen lassen. Oft war ich auch vorher Radfahren, sodass der Körper warm war und es sich alles etwas lockerer anfühlte. Aber nie nach Intervallen auf dem Rad (eine Belastung am Anfang reicht:)) Zudem habe ich mindestens 1 Jahr immer wieder Einheiten als Crosstrainer- oder Aquajogging-Einheit gemacht (quasi als langer Lauf), um mehr Entlastung zu haben bzw. hat der Fuß auch manchmal NEIN gesagt.

!!! Gut auf den eigenen Körper hören !!! 

Kontrolle 

Am besten nach ca. 8 Wochen ein Kontroll-MRT machen. Aber man merkt natürlich auch wie die Druck- und Schmerz-Empfindlichkeit nachlässt. Wenn sich das gehen irgendwann wieder normal anfühlt ist man definitiv auf einem guten Weg. 

Prävention

Grundsätzlich gilt natürlich: eine gesunde Ernährung sowie regelmäßiges Training beugen Verletzungen vor. Weiter helfen Kraftübungen fürs Sprunggelenk und Fußstabilisation, ebenso ist die Rumpfstabilität super wichtig. Falls man neu im Laufen ist: langsam beginnen und nicht übertreiben 🙂 Ebenso sollte Sprungtraining nie ohne Erwärmung und mit vorsichtiger Steigerung durchgeführt werden. 

Die richtigen Schuhe sind ebenfalls wichtig bei der Vorbeugung. Oft sind Schuhe zu eng und zu klein. Also gerne die Alltags- und Laufschuhe checken. Zudem sollte man min. zwei Paar Laufschuhe haben und diese immer wechseln. Das hilft dem Fuß sich nicht zu gewöhnen und immer wieder andere Fußmuskulatur zu trainieren. 

Auch sollte man auf den Köper hören! Wenn etwas weh tut im Fuß; Laufen reduzieren, skippen oder durch Alternativtraining ersetzen. Lange ruhige Einheiten habe ich oft mit Radfahren ersetzt  oder als Aquajogging- bzw Crosstrainer-Einheit gemacht. 

So… falls ihr Fragen habt: her damit:)

Ansonsten bleibt gesund & fit und bis bald, 

Lina 

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Verletzungsguide Knochenhautentzündung

Es ist wieder soweit ein neuer Verletzungsguide ist fertig. Dieses Mal: die Knochenhautentzündung. Eine populäre Verletzung bei Triathlet*innen und Läufer*innen, leider! Außerdem wird gesagt: „Einmal Knochenhaut-Probleme, immer Knochenhaut-Probleme.“ Auch das kann ich leider bestätigen. Doch habe ich einen ganz guten Weg gefunden meine Probleme in den Griff zu bekommen, sodass ich aktuell sehr gut damit zurecht kommen. 

Auch dieses Mal: denkt daran, ich bin keine Ärztin 🙂 

Die Verletzung

Eine Entzündung der Knochenhaut bzw. die Knochenhautentzündung wird auch Periostitis genannt. Im Sport tritt diese meist durch eine Überbelastung oder wiederholte Stöße auf.

Die Knochenhaut, welche fest mit dem Knochen verbunden ist, enthält eine hohe Anzahl an Neven und Gefäßen. Weshalb solch eine Verletzung meiner Erfahrung nach sehr schmerzhaft ist. 

Am häufigsten tritt eine Entzündung der Knochenhaut an den Schienbeinkanten auf, doch natürlich können auch die Unterarme davon betroffen sein. Das liegt daran, dass eine Entzündung der Knochenhaut meist dort auftritt, an dessen Stellern sich viele Knochen und Sehnen über der Knochenhaut befinden. Durch viel Lauftraining beispielsweise wirken hohe Belastungen auf die Schienbeinmuskulatur, sodass diese verspannt und an der Knochenhaut „zieht“.

Typische Beschwerden/ Anzeichen einer Reizung/ Entzündung: 

  • Schmerzen bei Belastung insbesondere bei Druck-/Stoßbelastungen (z.B. Laufen oder Sprünge) 
  • Schwellungen an den „Schienbeinkanten“ 

Sofortmaßnahmen 

  • Ruhigstellung (z.B. Tapeverband)
  • entzündungshemmende Medikamente
  • Kühlen der betroffenen Stelle 
  • Sportpause
  • Arzt aufsuchen 

Eine Knochenhautreizung ist meist eine schleichende Entwicklung. Sollten die Waden schneller als sonst fest werden oder sich dauerhaft muskulär fest anfühlen, sollte die Dehnung der hinteren Kette an erster Stelle stehen. Ein Besuch beim Physiotherapeuten ist zu empfehlen. Fehlstellungen können ebenfalls zu muskulären Problemen und somit zu einer Entzündung führen. Crosstraining oder reduzierte Laufumfänge können helfen, eine Entzündung zu vermeiden.

Ursachen kurz und kompakt 

  • Überbelastung durch intensives Training oder/und zu schnelle Kilometersteigerung
  • Wechsel der Lauftechnik 
  • Zu viele Kilometer auf hartem Boden 
  • Schlechtes Schuhwerk (falsche oder alte Schuhe) 
  • Übermüdung der Muskulatur 
  • Fehlstellungen 

Behandlungsverlauf/ Unterscheidung zum Ermüdungsbruch 

Durch ein MRT ist zu erkennen, ob eine Entzündung der Knochenhaut oder aber ein Ermüdungsbruch vorliegt.  

Egal ob eine gereizte Knochenhaut oder ein Ermüdungsbruch – eine Laufpause ist sehr wichtig. Es kann durchaus sein, dass auch das Schwimmen und Radfahren einzustellen ist. Knochen sind sehr empfindlich und nur durch Entlastung ist eine Regeneration möglich. Bei einem Bruch dauert die Heilung einfach ein wenig länger als bei einer Entzündung ;(

Die Probleme sollten jedenfalls schnellstmöglich behandelt werden und sehr vorsichtig wieder ins Training eingestiegen werden. Vor allem wenn zu früh wieder gelaufen wird kommen die Probleme schnell zurück (aus eigener Erfahrung)

Ich habe mal die Reihenfolge aufgeschrieben wie ich meine Probleme behandelt habe/ behandelt haben lasse.

  • Ruhe
  • Entzünduhshemende Medikamente 
  • Physiotherapie 
  • Kälte
  • Ultraschalltherapie (siehe Foto)
  • Kinesiotape zur Entlastung 
  • Stromtherapie
  • Stoßwellen Therapie (Vorsichtig!) 
  • Lockeres Alternativtraining (zB Aquajogging)
  • Kräftigung und gezieltes Training der Muskulatur 
  • Anpassung des Schuhwerks

Wiedereinstieg ins Laufen/ Training

Der Wiedereinstieg sollte wie immer Schrittweise erfolgen. Langsames Steigern, um Verletzungen vorzubeugen. Muskelkater ist möglich 🙂 Der Aufbau ist bei mir ähnlich erfolgt wie nach den Bänderrissen. Schaut also da vorbei, wenn ihr wissen wollt wie es abgelaufen ist. LINK 

Ein Kinesiotape zur Entlastung der Knochenhaut an der betroffenen Stelle hat mir auch immer sehr gut geholfen! 

Kompressionssocken sind auch immer gut, um die Wade ein wenig zu entlasten. Hat man dann immer noch Probleme kann über andere Schuhe nachgedacht werden und im schlechtesten Falle über Einlagen. 

Kontrolle 

Grundsätzlich sollte man seine Knochenhaut in Ruhe lassen. Dennoch lässt sich die Beschaffenheit ganz gut testen und kontrollierten. Je besser die Knochenhaut ist, desto druckunempfindlicher ist diese.

Übungen/ Prävention

Um Probleme vorzubeugen können ein paar Übungen in den Alltag eingebaut werden. Meiner Meinung am wichtigsten: Fußstabi und regelmäßiges Dehnen. Aber auch ein kurzes Warm-Up um die Muskulatur auf den Lauf vorzubereiten ist sinnvoll (YouTube ist ja voll von solchen Videos).

Weitere Präventionsmaßnahmen sind folgende: 

  • neue Schuhe 
  • wechselnder Laufuntergrund
  • Tape zur Entlastung (siehe Bild oben)
  • Bahnläufe vermeiden
  • Nicht so oft die Spikes anziehen 
  • Alternatives Training 
  • Warm-Up vor dem Laufen 
  • Einlagen (wenn nichts mehr hilft) 
  • Kalzium und Magnesium
  • Schröpfen (mache ich immer wieder in unregelmäßigen Abständen, um die Verklebungen zu lösen = siehe Bild)

Wer oft an einer solchen Verletzung leidet, kann auch mal die Knochendichte messen lassen. Eine geringe Knochendichte kann ehr zu Brüchen führen. 

So, das wars dann schon wieder von mir. Bleibt weiterhin verletzungsfrei!

Lina 

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Verletzungsguide Achillessehne/ Gleitgewebe 

Die Trainingslager sowie Wettkämpfe 2022 sind überstanden und ich falle nicht auseinander. Zudem habe ich keine Weisheitszähne mehr, sodass die Saisonpause noch ein paar Tage länger wird. Da habe ich mir gedacht: kann ich weiter meine „ehemaligen“ Verletzungen abarbeiten 🙂 

Dieses Mal: die Achillessehne bzw. das umliegende Gleitgewebe & denkt daran, ich bin keine Ärztin 🙂 

Die Verletzung

Ist die Achillessehne betroffen so ist dies zunächst eine Reizung des Sehne. Trainiert man aber unter Schmerzen weiter, so kann es einen Anriss bzw. im schlimmsten Falle einen Abriss der Sehne zur Folge haben. Oft tut schon das alleinige Anfassen weh. Bei weiterer Reizung hat man irgendwann aber auch im Ruhezustand Schmerzen. Das Gefährliche bei Sehnen, nach anfänglichen Schmerzen bei Bewegung, kann es durch die „Wärme“ zu einer Schmerzlinderung kommen, und man trainiert sich damit kaputt.

Das Gleitgewebe ist etwas anders als die Achillessehne. Da nicht die Sehne per se sondern das Gewebe um die Sehne herum betroffen ist. Meist handelt es sich um ein Druckgefühl und eine Art „Ploppen“ bei Überdehnung (zB. beim Treppensteigen). Es ist also ehr ein dauerhafter „Druck“/ Schmerz, da die Sehne zu wenig Platz zum Gleiten hat. Oft fühlt es sich bei Bewegung an, als sei die betroffene Stelle eine altes Gummiband. 

Sofortmaßnahmen 

Die Verletzung der Achillessehne ist meist eine schleichende Entwicklung. Sollten die Waden schneller als sonst fest werden oder sich dauerhaft muskulär fest anfühlen, sollte die Dehnung der hinteren Kette an erster Stelle stehen. Bedeutet also: Wade, Fußsohle, hinteren Oberschenkel dehnen. Ein Besuch beim Physiotherapeuten ist zu empfehlen, da Schmerzen in den Füßen auch von Problemen im Rücken, den Schultern etc. kommen können. Fehlstellungen können ebenfalls zu Problemen der Achillessehne führen. 

Ist nun aber die Achillessehne bzw. das Gleitgewebe betroffen, sollten „Sofortmaßnahmen“ getroffen werden: 

  • Kompression 
  • entzündungshemmende Medikamente
  • Sportpause
  • Arzt aufsuchen 

Behandlungsverlauf 

Ist die Achillessehne tatsächlich gereizt ist eine Laufpause sehr wichtig. Es kann durchaus sein, dass auch das Schwimmen und Radfahren einzustellen ist. Sehnen sind sehr empfindlich und nur durch Entlastung ist eine Regeneration möglich. 

Durch eine Ultraschalluntersuchung ist zu erkennen, ob es sich um das Gleitgewebe oder die Sehne direkt handelt und in wie weit die Reizung fortgeschritten ist. 

„Kaputtes“ Gleitgewebe ist relativ leicht zu fühlen, in meinem Falle war sogar eine Schwellung zu erkennen. 

Kommt es zu Problemen, sollte man diese schnellstmöglich behandeln. Ich habe mal die Reihenfolge aufgeschrieben wie ich meine Probleme behandelt habe/ behandelt haben lasse. Grundsätzlich geht man, egal ob Gleitgewebe oder Sehne, erst einmal gleich vor. 

  1. Ruhe
  2. Physiotherapie  
  3. Kompression (Kompressionssocken sind immer gut, es gibt aber auch spezielle Socken für die Achillessehne. Diese haben ein Kissen an der entsprechenden Stelle: LINK
  4. Warm-/ Kaltbad (zur Anregung des Stoffwechsels) 
  5. Dehnung 
  6. Hochlegen der Füße, um Wassereinlagerungen zu vermeiden 
  7. Keil unter die Hacke, sodass die Sehne entlastet wird (sollte nur begrenzte Zeit genutzt werden, da dadurch die Achillessehne verkürzt wird!)
  8. Exzentrik (sollte langsam gesteigert werden und nur gemacht werden, wenn keine Schmerzen währenddessen—> Muskelkater davon zu bekommen ist okay ;)) 
  9. Stoßwellen Therapie 
  10. Lockeres Alternativtraining (zB Aquajogging)

Helfen all diese Maßnahmen nichts, sollte noch einmal mit Fachpersonal Rücksprache gehalten werden. Es gibt nämlich auch noch die Möglichkeit die Sehne/ das Gleitgewebe anzuspritzen.  

Bei Problemen des Gleitgewebes hilft Hyaluronsäure. Dadurch bekommt die Sehne wieder mehr Platz. Ist das Gleitgewebe betroffen reibt die Sehne ja immer daran, weshalb der Druck bzw. die Schwerzen entstehen. 

Ist die Achillessehne gereizt hilft eine PRP-Therapie.

Wiedereinstieg ins Laufen

Der Wiedereinstieg sollte wie immer Schrittweise erfolgen. Langsam steigern, um Verletzungen vorzubeugen. Muskelkater ist möglich 🙂 Der Aufbau ist bei mir genauso erfolgt wie nach den Bänderrissen. Schaut also davor bei, wenn ihr wissen wollt wie es abgelaufen ist. LINK 

Ansonsten gibt es, wie bereits erwähnt, spezielle Socken. Dies habe ich am Anfang genutzt und wenn ich etwas Probleme mit meinem Gleitgewebe habe trage ich heute diese Socken mit Noppen: LINK

Kompressionssocken sind auch immer gut, um die Wade ein wenig zu entlasten. Hat man dann immer noch Probleme kann man über andere Schuhe und im schlechtesten Falle über Einlagen nachdenken. 

Kontrolle 

Grundsätzlich sollte man seine Achillessehne in Ruhe lassen. Dennoch lässt sich die Beschaffenheit ganz gut testen und kontrollierten. Je besser die Sehne ist, desto druckunempfindlicher ist diese. Auch eine Ultraschall-Kontrolle ist möglich. 

Übungen/ Prävention

Um Probleme vorzubeugen können ein paar Übungen in den Alltag eingebaut werden. Meiner Meinung am wichtigsten: Exzentrik! Aber auch Fußstabi und regelmäßiges Dehnen sind top. YouTube ist voll von solchen Videos 🙂 

Weitere Präventionsmaßnahmen sind folgende: 

  • andere Schuhe 
  • wechselnder Laufuntergrund
  • Bahnläufe vermeiden (schnell Laufen geht auch geradeaus oder im Wald) 
  • spezielle Socken 
  • Alternatives Training 
  • Warm-up vor dem Laufen 
  • Einlagen (wenn nichts mehr hilft) 
  • Kollagen-Pulver zur Stärkung der Sehnen und Bänder

So, das wars dann schon wieder von mir. Ich hoffe der Beitrag hilft weiter. Passt einfach gut auf euch auf und bleibt verletzungsfrei!

Ich wünsche euch eine schöne Adventszeit, 

Lina 

(PS: die Links sind reine Empfehlungen von mir & die Tipps lassen sich eigentlich auf jede beliebige Sehnenverletzung anwenden)

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Verletzungs-Guide Bänderriss(e)

So es ist soweit, der erste Verletzungs-Guide für euch. Ich habe ein wenig überlegt, womit ich anfange, habe mich aber dann für das Aktuelle entschieden. Der letze Bänderriss meinerseits ist ja erst ein paar Tage her 🙁 

Siehe letzter Blogeintrag! 

Vorab: ich bin weder Mediziner*in noch sonst irgendwas. Ich teile lediglich meine Erfahrungen und hoffe ihr könnt daraus Inspiration bzw. neue Ansätze zur schnelleren Genesung finden 🙂 

Das wäre also auch geklärt!  

Die Verletzung

Ich gehe mal davon aus, dass den Meisten von uns die Bänder im Fuß reißen, anreißen oder diese überdehnen. Es gibt drei Außenbänder, das Syndesmoseband sowie das Innenband welche reißen können. Einhergehend mit dem Riss oder der„Überdehnung“ tritt oft ein Knochenmarködem auf (Wassereinlagerung im Knochen) sowie eine grundsätzliche Schwellung samt Blauer Flecken. 

Sofortmaßnahmen 

In dieser Reihenfolge 

  • Kühlen der betroffenen Region 
  • Hochlagern 
  • Kompression 
  • Evtl. Krücken 
  • Arzt aussuchen 
    • Ultraschall
    • Röntgen 
    • MRT (wenn man ganz sicher gehen möchte) 
  • Orthese evtl. reicht auch eine Bandage aus. Wichtig ist die Ruhigstellung des Fußes! 
  • Lympfdrainage, um die Schwellung zu reduzieren 

Behandlungsverlauf

Wichtig ist vor allem Ruhe und nur das zu tun was ohne Schmerzen möglich ist. Um die Schwellung im Fuß schnell zu verringern ist regelmäßiges Kühlen, Kompression und Hochlegen sehr wichtig. Die Belastung sollte auf ein Minimum reduziert werden und wenn eine Bandage/ Orthese getragen wird, sollte diese auch immer getragen werden, um den Fuß so ruhig wie möglich zu stellen. Insbesondere bei An-/Riss des Vorderen- bzw. Mittleren-Außenbandes ist eine 90° Grad Stellung über mehrere Wochen sehr wichtig, um ein Anwachsen der Bänder zu gewährleisten. Heißt: auch während des Schlafes ist die Orthese zu tragen. 

Ist das Syndesmoseband im Ar*** sind Krücken in den ersten Wochen zu empfehlen, da dieses das Schien- und Wadenbein zusammenhält. Ist das Syndesmoseband weg verliert das Sprunggelenk seine Stabilität, sodass bei Belastung des Fußes noch mehr kaputt gehen kann. 

Lympfdrainage/ Physiotherapie wird ein*e Mediziner*in in jedem Falle verschreiben. Diese sollte auch wahrgenommen werden. Lympfdrainage, um die Wassereinlagerungen zu verringern. Physiotherapie ist nach ein paar Wochen gut, um das Sprunggelenk zu mobilisieren und den Fuß „durchzubewegen“, damit er nicht versteift. 

Die Bewegung kann mit der Zeit gesteigert werden. Radfahren ist am Einfachsten und leichte Bewegung regt zudem den Stoffwechsel an. Nur sollte man nicht aus den Radschuhen ausklicken!!! Erstens tut es super super weh und Zweitens macht man sich alles wieder kaputt. Also besser in Turnschuhen fahren oder nur mit der gesunden Seite ausklicken (wenn man mit Klick-Pedalen trainiert). 

Ebenso ist ein wenig Spazierengehen völlig in Ordnung. Jedoch sollte beachtet werden, dass Gehen/Laufen die Bänder am meisten beansprucht, da die komplette Last des Körpers auf das Sprunggelenk wirkt. 

Wer gerne Schwimmen geht, tut seinem Fuß damit auch einen Gefallen. Durch das Wasser geht die Schwellung zurück, außerdem ist deutlich weniger Gewicht auf dem Körper. Jedoch sollte der Fuß getapet werden und kein Beinschlag gemacht werden (wer eine Wechselorthese hat, kann die natürlich auch nehmen). 

Krafttraining bzw. Athletik-Training für den Oberkörper kann zu jeder Zeit gemacht werden. Kraft für die Beine, Sprünge und Einbeinige Sachen würde ich zunächst weglassen. 

Wie ihr seht: in der Ruhe liegt die Kraft 🙂 Leider!

Abgewöhnung der Orthese

Egal welches Band und ob Anriss oder Riss, eine Orthese sollte mindestens 6 Wochen getragen werden. Die Füße tragen all unser Körpergewicht, sodass es umso wichtiger ist, dass dieser zu 100% fit ist. Eine Orthese hat den Vorteil, dass sie den Fuß wirklich ruhig stellt und eine erneutes Umknicken quasi unmöglich ist! In den 6 Wochen ist es wichtig, die Orthese auch tatsächlich zu tragen (insb. beim Schlafen). Natürlich darf man diese beim Duschen, Kühlen, … abmachen, aber je mehr man sie trägt, desto besser der Heilungsverlauf!

Eine Abgewöhnung der Orthese sollte schrittweise erfolgen. Eine Bandage für ca. 2-3 Wochen ist ganz gut, um den Fuß wieder an die Belastung heranzuführen. Danach sollte man auf Tape umsteigen. Es fühlt sich einfach sicherer an und je nachdem welches Tape genutzt wird, kann man immer weniger Spannung bzw. Tape nehmen. Zudem hat die schrittweise Abgewöhnung den Vorteil, dass die Muskeln nicht komplett „zu“ machen und man früher mit dem Laufaufbau beginnen kann. Wenn alles passt empfehle ich die ersten Läufe mit Tape zu machen und nach ca. 2 Wochen auf Kompressionssocken bzw. Stützsocken umzustellen (insb. bei Läufen im Wald). 

Ich werde nicht von Bauerfeind gesponsert, aber folgende Sachen kann ich sehr empfehlen:

Orthese: https://www.bauerfeind.de/de/produkte/orthesen/fuss/details/product/malleoloc-l3

Bandage: https://www.bauerfeind.de/de/produkte/bandagen/fuss/details/product/malleotrain-plus

Laufsocken:

https://www.bauerfeind-sports.com/de/Produktlinien/Gelenkschutz-und-Gelenkschoner/Sportbandagen/Sports-Ankle-Support-Dynamic/p/YPBF_SPF_SANKLESUD

Kurz: Orthese —> Bandage —> Tape —> Kompressionssocken o. Bauerfeind Socken

Wiedereinstieg ins Training

Schwimmen: 

  • Tape o. Orthese + Pullboy —> Pullboy —> ohne alles
  • Strecke + Intensität steigern —> nur Beine erst wenn Bewegung vollständig da und keine Schwerzen beim Beinschlag 

Radfahren: 

  • Geht immer, aber anfänglich nur lockeres Grundlagentempo 
  • wie bereits oben gesagt: Vorsicht beim Ausklicken !:) 

Laufen: 

  • Behutsame Umfangssteigerung, um andere Probleme zu minimieren (zB. Achillessehne, Hüfte, Rücken) 
  • In Minutenschritten steigern 1min – 2min – 5min- 10min – … 
  • Lauf-ABC + Lauftechnik 
  • Mit Aquajogging, Crosstrainer, evtl Alter G kombinieren bzw. ausgleichen 

Der Laufaufbau sollte mit Bedacht erfolgen! Ich bin in den ersten Wochen ca. 3x die Woche gelaufen und habe immer einen Tag Pause dazwischen gemacht. 

Angefangen bei 10x1min P.:1min über 5x2min P.:1min habe ich mich immer weiter gesteigert bis ich irgendwann 1×20-1×10-2x5min mit 1-2min Pause ohne Schmerzen laufen konnte. 

Bedenkt, dass sich eure Muskeln wieder ans Laufen gewöhnen müssen. Es kann also sein, dass ihr Muskelkater im Gluteus, dem unteren Rücken und den Waden bekommt 🙂 

Ich habe ca. 10 Wochen nach dem Bänderriss mit dem Lauftraining begonnen. Die ersten zwei Wochen bin ich mit Tape gelaufen, dann mit den Bauerfeind-Socken und lange Zeit mit Kompressionssocken. Heute laufe ich manchmal mit Kompressionssocken, wenn ich das Gefühl habe, muskulär nicht 100% fit zu sein. 

Wenn ihr Interesse an einem Aufbau habt, schreibt mir gerne 🙂 

Vorsicht ist besser als Nachsicht 🙂 

Kontrolle

Ich habe nach 2 und 6 Wochen einen Arzt aufgesucht, um zu schauen, was mein Fuß so macht. Zudem habe ich nach 6 Wochen meine Bandage verschrieben bekommen. Jedes Mal haben wir einen Ultraschall gemacht, nach 8 Wochen ein weiteres MRT (immer auch eine Kostenfrage!). Weiter wurde die Beweglichkeit des Fußes „bewertet“ bzw. kann man schnell feststellen, ob es noch Pause bedarf. Treten Schmerzen auf heißt es: Warten! 

Insbesondere zu Beginn schwillt der Fuß bei zu hoher Belastung an. Das Beobachten der Schwellung ist also ein guter Indikator was möglich ist und was vielleicht schon zu viel. Grundsätzlich gilt: normaler Menschenverstand bei der Belastungssteigerung. 

Übungen

Um die Bänder und das Fußgelenk zu stärken und es wieder Belastungsfähig zu machen ist vor allem die Fußstabilität und Balance wichtig. Anstelle von Krafttraining habe ich vorrangig Athletik-Training gemacht und mich viel auf meine Fußstabilität konzentriert. Zudem habe ich an Balance/ Gleichgewicht gearbeitet. 

Da Youtube voll mit solchen Videos ist, schaut dort einfach mal vorbei 🙂

Prävention 

  • die Richtigen Laufschuhe —> man kann nach Gefühl gehen oder auch eine Laufanalyse machen 
  • Bauerfeind- oder Kompressions-Socken 
  • Laufuntergrund wechseln
  • Alternatives Training (Alter G, Aquajogging, Crosstrainer, …) 
  • Warm-Up vor Laufen! 
  • Einlagen (ich bin aber kein Fan davon)