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Challenge Gran Canaria

Besser spät als nie, hier also endlich ein paar Worte zum Rennen. Wenn man krank ist, leider, ist ja doch genügend Zeit vorhanden ;( Das ganze Wochenende lässt sich mit „stressleveloverloaded“ definitiv gut zusammenfassen.

Los ging es am Donnerstag mit dem Zug nach Frankfurt. Mein Flug ging um die Mittagszeit und bis dahin lief es soweit auch relativ gut. Glücklicherweise hatte ich noch ein Foto von meinem Radkoffertag gemacht, denn dieses sollte noch von höchster Wichtigkeit werden ;( Schon im Flugzeug wurde mir dank meines AirTags nämlich schnell bewusst, dass mein Radkoffer nicht im Flugzeug gelandet war. So machte ich auf Gran Canaria direkt eine Verlustmeldung. Hier wurde mir auch mitgeteilt, dass mein Rad wohl nicht vor Samstag ankommen werden würde. Doof, fängt ja super an. Denn so kam ich spät Abends zwar mit leichtem Gepäck in meinem Apartment an, aber eben ohne Rad, Neo, Lauf- und Radschuhen und Racenutrition. Nicht sehr optimal. Zu allem Überfluss fühlte ich mich nach einer ehr kurzen Nacht auch nicht sonderlich fit am Freitagmorgen.

Den Freitag (Tag vor dem Rennen) verbrachte ich zunächst damit mir meine fehlenden Sachen, um überhaupt an den Start gehen zu können, zusammenzusammeln. Ein riesiges Dankeschön an dieser Stelle an den ganzen Support! So schaffte ich es mir Laufschuhe, eine Schwimmbrille, einen Neo, ein Startnummernband sowie ein wenig Nutrition zu leihen. Auch ein Rad + MTB Schuhe konnte ich mir für „okayes“ Geld leihen. Zwar kein Zeitfahrrad, aber immerhin. Bis 16.00 Uhr hatte ich es zudem geschafft meine Startunterlagen abzuholen. Da ich also den ganzen Tag bei 25 Grad in der Sonne unterwegs gewesen war, fragte ich nach einen late Check-In am Wettkampftag, um noch einen kurzen Nap einzuschieben und doch noch eine Schwimmeinheit zu absolvieren.

So saß ich also gegen Abend in meinem Zimmer und schaute erneut wo sich mein Rad befand: nicht auffindbar. Im ersten Moment ein ungutes Gefühl, dann aber dachte ich: „Vielleicht ist es ja im Flieger.“ Also telefonierte ich mit der Nummer, welche mir am Flughafen gegeben wurde. Nach einigem hin und her mit dem Frankfurter Flughafen war sicher, dass mein Rad noch am späten Abend mit einem Frachtflugzeug auf Gran Canaria ankommen würde. Da niemand mehr am Flughafen war, um mir mein Rad zu bringen machte ich mich selber auf in Richtung Flughafen und konnte mein Rad gegen 22.00 Uhr doch noch in Empfang nehmen! Bis das Rad dann aufgebaut war, war es dann aber doch schon Samstag ;(

Ein bisschen viel Stress vor dem Rennen. So war meine Nacht dann erneut sehr kurz und meine Gesundheit hatte sich auch nicht verbessert sondern das Gegenteil war passiert. Meine Stimme war dahin und auch mein Körper fühlte sich mehr nach einem Schleimkörper an. Gemischte Gefühle vor dem Start. Aber immerhin war ich auf meinem eigenen Material unterwegs.

Zum Rennen: das Schwimmen bestand aus 2xRunden, sodass wir nach ca. 950m einen kurzen Landgang hatten. Ich fühlte mich zwar schon beim Schwimmen nicht besonders gut, doch ich konnte ein paar Männer sowie ein paar Profifrauen, welche vor uns gestartet waren, einsammeln. So schlecht schien es also nicht zu laufen auch wenn das Gefühl etwas anderes sagte. Letztendlich hatte ich sogar die zweitschnellste Schwimmzeit der Damen. Richtig gut 🙂

@ Ingo Kutsche

Auf dem Rad machte sich der ganze Trubel der Tage zuvor bemerkbar, ebenso mein nicht einwandfreier Gesundheitszustand. Die 90km (4xRunden) zogen sich wie Kaugummi und wäre ein Cafe an der Strecke gewesen, wäre ich an einem Coffe-Ride nah dran gewesen. Die Wattwerte waren jedenfalls nicht so gut und ich musste immerzu an meine erste Mitteldistanz in Luxemburg denken. Dort fühlte ich mit ähnlich. Es würde also ein langer Tag beim Laufen werden. Zu allem Überfluss wurde ich bei der Einfahrt in die Wechselzone noch in einen Sturz verwickelt. Der Starter vor mir hat wohl die Abstiegslinie zu spät gesehen und um diese nicht zu überfahren ist er leider nach rechts rüber gezogen. Dort aber versuchte ich gerade abzusteigen, sodass wir ineinander krachten. Da ich diese Aktion nicht hatte kommen sehen, knallten wir beide zu Boden. Ich rappelte mich wieder hoch, sammelte meine Radschuhe ein und spazierte etwas geschockt in die Wechselzone. Mit weniger Haut an den Füßen und Händen und einem gestauchten Nacken lief ich ein wenig gerädert los.

Gefühlt jeden der 21km stellte ich mir die Frage, ob ich es überhaupt ins Ziel schaffen möchte. Sehr schlechte Vorraussetzungen einen Halbmarathon zu absolvieren! Schlechtes Mindset meinerseits, definitiv 🙂 Also fing ich an immer nur von Verpflegungsstation zu Verpflegungsstation und von Runde zu Runde zu denken. Ich schaffte es damit und mit einigen Gehpausen (mir war doch sehr warm und ich hatte zu wenig Verpflegung zu mir genommen) ins Ziel 🙂

Ergebnistechnisch bin ich natürlich voll zufrieden! 1.Platz Overall in der Altersklasse und somit auch in meiner (25-29).

Insgesamt bin ich 16. Frau geworden. Da wollte ich schon ein wenig besser sein, aber bis zur EM und WM habe ich jetzt noch ein paar Monate Zeit. Zudem war es erst meine dritte Mitteldistanz und in Lathi ist es dann hoffentlich nicht ganz so warm.

Zudem habe ich mir wohl vor dem Rennen schon etwas eingefangen, denn es sind seitdem 9 Tage vergangen an denen ich nicht trainieren konnte. Ich habe immer noch einen Schleimkörper ;( Deshalb heißt es weiterhin viel Ruhe und viel Schlafen, um hoffentlich bald wieder gesund zu sein. In etwas mehr als zwei Wochen steht schon das erste Rennen der 1. Bundesliga an, wo ich doch am Start stehen möchte 🙂

Bleibt gesund,

Lina